Doppel-Auswärtswochenende der Spreewölfe-Damen
Die Überschrift könnte lauten: „Zwei Niederlagen am Wochenende“, „Herber Rückschlag auf dem Weg in die Play-Offs (?)“ oder „Doppelschlag gegen die Berlinerinnen“. Aber trifft es das wirklich?
Nein tut es nicht. Aber von vorne…
Am Samstagvormittag um kurz vor 10:00 Uhr trafen wir uns vor dem heimischen Poststadion. Etwas nach 10:00 Uhr rollten Bus und Ehorn-Express vom Parkplatz. Die erste Überraschung war, dass mehr
Mädels die Hinfahrt antraten, als ursprünglich erwartet. Schöne Überraschung, denn Platz war genug. Zu früh los fahren wollte niemand und ein zeitlicher Puffer war eingeplant. Dass dieser jedoch
auf dem Berliner Stadtring verpulvert werden sollte, damit hatte niemand gerechnet. Leichte Panik auf den Sitzen. Dann folgte die nächste Botschaft „Mensch, die Avus-Auffahrt ist doch gesperrt,
habe ich im Radio gehört“. Reaktion: Alle zückten ihr Handy, um aktuelle Stauinfos zu bekommen. Beruhigung vom Trainier: „Nein, die andere Seite der Auffahrt ist gesperrt, wir rollen einfach
weiter!“ Das Thema war dann schon Spanische Allee vergessen.
Dann kamen die spannenden Fragen: Wer bringt die Kolonne zum ersten Mal zum Stoppen? Wie immer, erste Pipi-Pause weit vor Hannover. Zeit war genug da. Und jetzt waren unsere Mädels richtig drinnen: „Welche Halle ist das nochmal, die mit den Platten?“ Nein, das ist Assenheim. „Aber die neben der Kläranlage?“ Nein, das ist auch Assenheim. „Ok, dann weiß ich auch nicht“ Hmm, das haben wir gemerkt. Zig Kilometer weiter, unser Lieblingsthema die Musik. Wer gibt freiwillig preis, was er da so für Musike hört? Alles war dabei, aber das einzige, was wirklich hängen blieb, war „Bambus ist lecker“. Und damit waren wir schon in Iserlohn.
Zum Spiel gegen die Mendener Mambas gibt es sehr viel zu erzählen. Das Wichtigste ist aber die Teamleistung: Die Damen haben gekämpft wie echte Wölfe und alles gegeben. 60 Minuten lang standen sie der Übermacht Mambas gegenüber und haben 3 klasse Tore geschossen. Das Spiel war fair auf beiden Seiten, auch wenn die beiden Schriris irgendetwas von „unsportlichem Verhalten“ gefaselt hatten. Zum Schluss hieß es 10:3 für Menden und leider 1 Verletze auf beiden Seiten. Der Trainer und seine zauberhafte Übersetzerin lobten das Team, insbesondere die Tatsache, dass keine aufgab und alle mit- und vor allem füreinander spielten und dass das diese Mannschaft auszeichnet.
Nach dem Spiel ist vor dem Spiel. Wo schlafen wir? Wuppertal. Wie sind die Zimmer? Klein, aber gemütlich. Gibt es wieder eine Sauna? Nein. Was, kein Frühstück? Doch, gibt’s im Café. Wo genau? Im Katzengold. Ist reserviert? Ja, auch das. Leider alles mit Gluten. Im Endeffekt haben wir das Hotel in Wuppertal gefunden, von MC geträumt, hervorragend gefrühstückt („Die Bedienung nehme ich mit nach Hause, die war so nett“), an der Wupper flaniert, nur leider kam keine an den Froschkönig heran.
Schnitt und Konzentration auf Langenfeld. „Welche Halle ist das nochmal?“ Jedenfalls nicht die mit den Platten. Die einzige Enttäuschung, die wir in Langenfeld erlebten, war derbe: Keine Waffeln. Ward ihr schon mal da? Die Langenfelder Catering-Girls machen die besten Hockey-Waffeln. Der Empfang war dennoch herzlich. Vielleicht bringen sie welche nach Berlin mit.
Das Anziehen war dann für manch Berlinerinnen auch eine Herausforderung, wie war das mit den Stutzen, den Schonern und der Hose? Unser Wochenend-Teambetreuer Christian, den wir gerne direkt in Berlin anstellen würden, hat alle Herausforderungen mit Bravour gemeistert. Gespielt wurde auch. Sogar unsere Torhüterin wurde schnell zur Feldspielerin und zeigte eine gute Leistung. Die Mädels rannten, schossen, verteidigten – alles gleichzeitig. Dieses Mal half nichts, zum Schluss waren sie platt und mussten 9 Gegentore hinnehmen. Den Ehrentreffer schoss Vanessa Gasde. Und da war es wieder, das verschmitzte Lächeln.
Nur noch Rückfahrt. Die erste Zeit war hart, aber was dann folgte, war wieder eine absolute Teamleistung: Die Mädels hielten gemeinsam 99 Luftballons in der Hand, gingen bis zum Ende der Welt, haben nur geträumt und am Ende alle geliebt.
Was haben wir noch gelernt? Männer können nicht parken, aber packen. Und alle müssen immer Pipi, nur eine nicht, denn Kamele speichern das Wasser. Wenn Kamele auf Reisen gehen halt...
Beim nächsten Mal folgt an dieser Stelle wieder ein richtiger Spielbericht, aber heute kann ich nur danke sagen: Für alle Fragen, die liebevolle und brüderliche Betreuung und einfach für ein großartiges Wochenende mit euch.