Mit vollem Körpereinsatz

Spreewölfe Damen verlieren beide Auswärtsspiele gegen Düsseldorf Rams und Duisburg Ducks

1:17 gegen die Damen der Spreewölfe lautet die Torbilanz an diesem Wochenende.

Tore und Ergebnisse spiegeln jedoch nicht immer das Spiel wider. Das trifft auch auf dieses Doppelauswärtswochenende der Spreewölfe zu. Die Berlinerinnen waren gut und konnten streckenweise auch gegen die starken Mannschaften Düsseldorf und Duisburg mithalten. Beide Spiele waren auf aktives Defensivspiel eingestellt, was sich oftmals im guten Stellungsspiel in der Verteidigung zeigte und an einigen ansehnlichen Chancen im Angriff.
Aber der Reihe nach...

In Düsseldorf angekommen, musste die Frage nach den Trikots geklärt werden. Um es den Schiedsrichtern - und uns - einfacher zu machen, fiel die Wahl auf die weißen Trikots - das erste Mal, dass die Damen Weiß trugen.
Zu Beginn des ersten Drittels gelang es den Damen gut, die Vorgaben des Trainers zur defensiven Spielweise umzusetzen. Unsere Torfrau Feli Langos hielt den Kasten mithilfe der „vier“ Verteidigerinnen bis zur Hälfte des ersten Drittels sauber. Dann aber war das Loch gefunden und Feli machtlos. Trotzdem wurde das Konzept des Trainers umgesetzt. Kurz vor Drittelende fiel unglücklich das 2:0 für die Rams. Aufgrund der Thermik der Halle und den genau zwei Reihen aus Berlin war die Pause wirklich heiß ersehnt. Endlich etwas frische Luft schnappen!
Das zweite Drittel wurde ebenso angegangen wie das erste. Mit dem kleinen Unterschied, dass durch die langen Wechselwege natürlich auch die Kräfte, den letzten Meter zu gehen, schwanden. Und doch taten alle ihr Möglichstes und gingen bis an die absolute Leistungsgrenze. Nachdem die Düsseldorferinnen im zweiten Drittel drei weitere Tore schossen, freuten sich die Berlinerinnen auf die nächste Pause, in der sie Kraft und viel Cola tankten.
Die taktische Vorgabe des ersten Drittels wurde nicht mehr ganz so sauber ausgeführt, denn die Berlinerinnen ließen die Schnittstelle zu oft offen und die Pässe konnten quer durch die Formation gespielt werden. Das galt es im letzten Drittel wieder abzustellen. Der Fokus der Erinnerung liegt aber nicht nur auf der Umsetzung der taktischen Anweisung, sondern auf der zweimaligen Unterzahl, verursacht durch ein und dieselbe Spielerin, die niemals zuvor straffällig war. Diese war selbst irritiert und behauptete, dass es an der „verhängnisvollen“ Rückennummer gelegen haben müsste, die normalerweise von einem Hockeyspieler mit hohem Strafpunktekonto getragen wird.
Die Unterzahl blieb aber nicht negativ in Erinnerung, sondern sehr positiv. Denn die Berlinerinnen agierten geschickt, konzentriert und vor allem clever abwartend und ließen den Rams keine Chance. Die zweite Überzahlsituation verursachte dann gegen Ende der Strafe aber doch das zu vermeidende Tor.
Obwohl die Mädels aus der Hauptstadt eher reagierten als agierten, hatte die Torhüterin der Rams nicht nur Pause, die Spreewölfe kamen das eine oder andere Mal sehr gefährlich vor das Tor der Rams. In eigener Überzahl scheiterte Melanie Bartz als Center vor der Torhüterin der Rams nur knapp, um wenigstens ein Tor für die Spreewölfe zu erzielen. 8:0 stand es 5 Sekunden vor Ende des Spiels. Bei genau 59:55 fiel dann noch das 9:0 für die Rams zum Endstand. 9 Tore klingen viel, sind aber nicht viel in Anbetracht dessen, was unsere Torfrau auf den Kasten bekommen und vereitelt hat.
 
Nach dem Spiel ging es in das Hotel nach Neuss. Oberstes Ziel war es, wieder auf Touren zu kommen und zu essen! Zu uns gesellte sich unsere Torfrau Laura Doria, die verspätet eintraf, da sie am Samstagmittag noch die zweiten Herren in ihrem Auswärtsspiel gegen Polarstern Potsdam im Tor unterstütze. (Das Spiel ging 2:4 verloren.) Nach der Stärkung fanden sich einige Spielerinnen bei unserer Stürmerin Gesi im Zimmer ein, die als Sportphysiotherapeutin für alle einen entscheidenden Drücker im Daumen hatte. Und so ging es entspannt in die Nacht.
 
Die für dieses Wochenende endlich komplette Mannschaft machte sich am Sonntag auf zum zweiten Spiel gegen die Duisburg Ducks. Nach kurzer Fahrtzeit waren die Berlinerinnen auch schon vor der Sporthalle Süd angekommen. Kurze Wege zu den Auswärtsfahrten für die Teams aus NRW. Als wir uns in den Kabinen einfanden, war klar: Wir wollten das unbedingt besser machen als gestern. Doch uns war auch klar, Doppelwochenenden kosten immer Kraft und das zweite Spiel ist nicht minder anstrengend. Beim Warm-Up wurden die Klamotten noch nasser geschwitzt, als sie es eh schon bzw. noch waren.
 
Die Spreewölfe waren bereit und warteten bei der Begrüßung auf die Enten. Als die Ducks nun da waren, ging es umso schneller zur Sache. Auch hier war die Devise klar, ebenso defensiv stehen wie Samstag, aber durch Laufen die Gegnerinnen auch etwas unter Druck setzen. Und so war es dann Anja Scheytt, die ihr Team mit 1:0 in Führung brachte! Wow! Damit hatte wohl auch Duisburg nicht gerechnet.
Doch die Antwort der Enten zum Ausgleich folgte prompt. In diesem Spiel blieben die Spreewölfe der Strafbank fern, konnten aber auch die Strafzeiten der Duisburgerinnen nicht zum Torerfolg nutzen. Die Damen standen kompakt und ließen weniger zu, als im Samstagsspiel, dennoch gelang es Duisburg immer mal wieder, unsere Verteidigerinnen und Laura Doria zu überwinden. Als es zum letzten Drittel schellte, stand es 7:1 für Duisburg. Kapitän Anja Scheytt sagte in ihrer Pausenansprache, dass es das Wichtigste sei, dass die Mannschaft mit einem guten Gefühl Richtung Berlin fährt, um die beiden noch verbleibenden Spiele anzugehen. Klar war, dass unter keinen Umständen ein weiteres Tor für Duisburg fallen sollte. Und so kämpften alle für ein 0 zu 0 im letzten Drittel. Und das mit langem Erfolg. Kurz vor Ende fiel unglücklich das letzte Tor, das sinnbildlich für dieses Wochenende ist: Der Schuss wurde vom Hinterteil einer auf dem Boden liegenden Spreewölfe-Lady abgefälscht und landete so hinter der eingewechselten Feli Langos. Mit 8:1 endete die zweite Partie des Wochenendes.
 
In beiden Spielen waren starke Phasen der Damen zu sehen, die Mut geben für das Spiel am kommenden Wochenende. Da erwarten die Damen im heimischen Poststadion um 18:00 Uhr die Dragons aus Heilbronn.