Die Unterzahl blieb aber nicht negativ in Erinnerung, sondern sehr positiv. Denn die Berlinerinnen agierten geschickt, konzentriert und vor allem clever abwartend und ließen den Rams
keine Chance. Die zweite Überzahlsituation verursachte dann gegen Ende der Strafe aber doch das zu vermeidende Tor.
Obwohl die Mädels aus der Hauptstadt eher reagierten als agierten, hatte die Torhüterin der Rams nicht nur Pause, die Spreewölfe kamen das eine oder andere Mal sehr gefährlich vor das Tor
der Rams. In eigener Überzahl scheiterte Melanie Bartz als Center vor der Torhüterin der Rams nur knapp, um wenigstens ein Tor für die Spreewölfe zu erzielen. 8:0 stand es 5 Sekunden vor
Ende des Spiels. Bei genau 59:55 fiel dann noch das 9:0 für die Rams zum Endstand. 9 Tore klingen viel, sind aber nicht viel in Anbetracht dessen, was unsere Torfrau auf den Kasten
bekommen und vereitelt hat.
Nach dem Spiel ging es in das Hotel nach Neuss. Oberstes Ziel war es, wieder auf Touren zu kommen und zu essen! Zu uns gesellte sich unsere Torfrau Laura Doria, die verspätet eintraf, da
sie am Samstagmittag noch die zweiten Herren in ihrem Auswärtsspiel gegen Polarstern Potsdam im Tor unterstütze. (Das Spiel ging 2:4 verloren.) Nach der Stärkung fanden sich einige
Spielerinnen bei unserer Stürmerin Gesi im Zimmer ein, die als Sportphysiotherapeutin für alle einen entscheidenden Drücker im Daumen hatte. Und so ging es entspannt in die Nacht.
Die für dieses Wochenende endlich komplette Mannschaft machte sich am Sonntag auf zum zweiten Spiel gegen die Duisburg Ducks. Nach kurzer Fahrtzeit waren die Berlinerinnen auch schon vor
der Sporthalle Süd angekommen. Kurze Wege zu den Auswärtsfahrten für die Teams aus NRW. Als wir uns in den Kabinen einfanden, war klar: Wir wollten das unbedingt besser machen als
gestern. Doch uns war auch klar, Doppelwochenenden kosten immer Kraft und das zweite Spiel ist nicht minder anstrengend. Beim Warm-Up wurden die Klamotten noch nasser geschwitzt, als sie
es eh schon bzw. noch waren.
Die Spreewölfe waren bereit und warteten bei der Begrüßung auf die Enten. Als die Ducks nun da waren, ging es umso schneller zur Sache. Auch hier war die Devise klar, ebenso defensiv
stehen wie Samstag, aber durch Laufen die Gegnerinnen auch etwas unter Druck setzen. Und so war es dann Anja Scheytt, die ihr Team mit 1:0 in Führung brachte! Wow! Damit hatte wohl auch
Duisburg nicht gerechnet.
Doch die Antwort der Enten zum Ausgleich folgte prompt. In diesem Spiel blieben die Spreewölfe der Strafbank fern, konnten aber auch die Strafzeiten der Duisburgerinnen nicht zum
Torerfolg nutzen. Die Damen standen kompakt und ließen weniger zu, als im Samstagsspiel, dennoch gelang es Duisburg immer mal wieder, unsere Verteidigerinnen und Laura Doria zu
überwinden. Als es zum letzten Drittel schellte, stand es 7:1 für Duisburg. Kapitän Anja Scheytt sagte in ihrer Pausenansprache, dass es das Wichtigste sei, dass die Mannschaft mit einem
guten Gefühl Richtung Berlin fährt, um die beiden noch verbleibenden Spiele anzugehen. Klar war, dass unter keinen Umständen ein weiteres Tor für Duisburg fallen sollte. Und so kämpften
alle für ein 0 zu 0 im letzten Drittel. Und das mit langem Erfolg. Kurz vor Ende fiel unglücklich das letzte Tor, das sinnbildlich für dieses Wochenende ist: Der Schuss wurde vom
Hinterteil einer auf dem Boden liegenden Spreewölfe-Lady abgefälscht und landete so hinter der eingewechselten Feli Langos. Mit 8:1 endete die zweite Partie des Wochenendes.
In beiden Spielen waren starke Phasen der Damen zu sehen, die Mut geben für das Spiel am kommenden Wochenende. Da erwarten die Damen im heimischen Poststadion um 18:00 Uhr die Dragons aus
Heilbronn.